Ein Stopselclub, was ist das eigentlich? So mancher gerät ins Schmunzeln bei der Überlegung, was in so einem Verein getrieben wird. Uns freut das. Es gibt in der heutigen Zeit sowieso wenig zu lachen, die Menschen gehen nicht mehr aufeinander zu! Und genau das ist eines unserer Ziele im Verein.

Wir sind zur Zeit 78 Mitglieder, uns verbindet ein einfacher Eichenholz-Stopsel, der auf Aufforderung hergezeigt werden muss. Unordentliche Kameraden, die ihn vergessen haben, werden mit einer drakonischen Strafe von 1€ belegt. Vor 50 Jahren, als der Verein gegründet wurde, war es noch billiger, die Regeln sind über die Jahre geblieben. Über so eine lange Zeit halten sich wenige „Geselligkeitsvereine“, wir haben damit kein Problem und sind stolz darauf, dass bereits die 2. Generation, also Väter und Söhne gemeinsam für Umtrieb sorgen.

Unsere Mitglieder sind wie die Vereinsziele durchaus seriös, 18 davon sind selbständige Unternehmer, weitere 14 haben Meister- oder Technikerausbildung, stehen in Führungspositionen im Beruf.

Prägend für den guten Ruf, den der Verein genießt, ist die Arbeit der Vorstände Sebastian Steinherr 1967-1979, Johann Held sen. 1980-1990, 1991-2002 Erich Schrupp und 2002 bis heute Johann Schwandtner. Durch ihr Wirken wurde die Dorfgemeinschaft belebt, der Maibaum und der Dorfchristbaum seit 1968 mit dem Geld aus der Vereinskasse und den vereinten Kräften der Clubmitglieder erstellt.

Freilich machen wir mit unseren Kontrollen keine Gewinne, um z.B. Lichterketten zu kaufen oder dem Maibaum zu finanzieren. Wir erwirtschaften unsere Mittel auch mit besonderen Schmankerln. Seit 1979 besitzen wir einen selbstgebauten großen Grill und versorgen unsere Freunde mit Schwein vom Spieß. Dank der guten Hand unserer Grillmeister ist die Nachfrage groß. Mehr als 40 Schweine, also einen Stall voll, haben wir bis heute schon gebraten und die Spenderliste ist weiterhin belegt. Gemeinsame Ski-Ausflüge aber auch Schneeschuh-Wanderungen beleben den Verein.

Nebenbei macht uns der Fasching Spaß, seit 1969 war der Rosenmontagsball der Stopsler ein Geheimtip. Seit Anbeginn des Friedberger Faschingszuges 1977 basteln wir einen Wagen und haben so manchen ersten Preis eingefahren. Alte Traditionen wie das Osterfeuer, früher das Jaudus-Brennen, wurde von unseren jungen Mitgliedern neu belebt.

Gerade die Jugend ist in unserem Verein überraschend aktiv. Brauchtum und Tradition ist kein Fall für „die Alten“, sondern wird von der jungen Generation mit Begeisterung und Einsatz fortgeführt.

Man sieht daraus, dass uns auch die Arbeit an gemeinsamen Zielen verbindet. Nebenher, für eine Brotzeit, wird auch heute mit guter Beteiligung alles rechtzeitig fertig. Der Vorstand wünscht sich, dass sich das Vereinsleben so weiterentwickelt und hofft, dass Sie nun ein bisschen mehr über den Stopselclub wissen.